Tourte d’aubergines – Auberginenkuchen – Achtung: a-saisonal!

Mrz 31, 2014

Aubergine, du Schöne. Dunkelviolett, fast schwarz glänzend lockst du mich jederzeit. Kombiniert mit etwas golden schimmerndem Olivenöl, Salz, einer Umdrehung Pfeffer einfach unwiderstehlich. Ich stippe das Bratöl, in dem du gebadet hast, mit den Fingern auf – wie ein kleines Kind, das die Quirle beim Kuchenbacken sauber lecken darf. Maaaami, darf ich die Creme abschleckern?
Die Auberginen sollen nach dem Ölbad auf Küchenpapier abtropfen – ich denke nicht daran, das kostbare Öl zu verschwenden und lasse das Öl, das köstliche, einfach dran.

Die Franzosen haben dieses Gedicht von einer Torte erfunden – sie besteht eigentlich aus nichts anderem als aus möglichst goldbraun angebratenen Auberginenscheiben als Boden und Decke und dazwischen einem Püree aus Aubergine, Thymian und Ei. Thymian! Hab ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass ich ein Thyman-Freak bin? Diese feinen kleinen Blättchen mit dem mediterranen Geschmack müssen bei mir überall dran. Wie gut, dass ein Sträuchlein dieses herrlichen Krauts bei mir unverwüstlich im Garten wächst!
Zur Tourte serviert man in Frankreich, natürlich, eine Sauce tomate, eine einfache Tomatensauce.
Ein edler französischer Rotwein dazu wäre auch nicht zu verachten.

Auberginenkuchen – Tourte d’aubergines

Zutaten (für 8 – 10 Portionen): 

Tourte:
1,3 kg Auberginen (ich hatte vier Stück)
Salz
300 ml edles Olivenöl
2 EL Zitronensaft
1/2 Bund Thymian (Y: aus dem Garten)
3 Eier
3 EL Crème fraîche
Pfeffer, frisch aus der Mühle
Muskat, frisch gerieben

Sauce tomate:
1,3 kg Tomaten (Y: Dosentomaten – die frischen schmecken noch nicht wirklich gut)
1 Zwiebel
1 bis 2 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
50 ml Weißwein, trocken
Salz
Cayennepfeffer
Zucker

Zubereitung: 
Die Auberginen waschen, trocknen und in Scheiben schneiden. Auf Küchentüchern auslegen und die Scheiben salzen. Nach dreißig Minuten mit Küchenpapier abtupfen (das soll angeblich die Bitterstoffe entziehen – wer Lust drauf hat, es so zu machen, macht es so. Wer nicht, der lässt es bleiben und kann die Scheiben ohne das Abtupfen gleich in die Pfanne geben – ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich einen Unterschied macht, also wähle ich meist den kürzeren Weg).
Die Auberginenscheiben in zwei Pfannen in dem Olivenöl goldbraun anbraten – das dauert pro Seite etwa vier Minuten und die gierigen Auberginen verschlingen dabei sehr viel Öl.
Wer das Öl wieder loswerden will, sollte die Scheiben nach dem Anbraten auf Küchenpapier abtropfen lassen. Mir ist das zu schade um das herrliche Öl, also verarbeite ich die opulent tropfenden Scheiben gleich weiter.
Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Eine Springform von 18 cm Durchmesser (ich hatte hier eine 26er Form, das geht auch, allerdings wird der Kuchen dann selbstverständlich flacher) mit Backpapier auslegen oder einfach mit etwas Öl ausfetten (eigentlich nicht mehr nötig – die Auberginen triefen ja nur so…).
Den Boden der Form mit einem Teil der Scheiben auslegen und ebenso viele für die spätere Garnitur der Decke zurückbehalten.
Die restlichen Auberginen nun mit dem Zitronensaft, den Eiern, den Thymianblättchen und der Crème fraîche, dem Salz, dem frisch gemahlenen Pfeffer und dem frisch geriebenen Muskat pürieren.
Ich mache das im Thermomix in dreißig Sekunden auf Stufe 4.
Die Masse kommt jetzt auf die unteren Auberginenscheiben, wird glatt gestrichen und obenauf mit den übrigen goldbraunen Scheiben rosettenartig belegt.
Die Tourte d’aubergines im heißen Ofen etwa 30 Minuten auf der zweiten Einschubleiste von unten backen, bis die Füllung gestockt ist.

In dieser Zeit lässt sich gut die Tomatensauce zubereiten:
Dafür enthäutet und würfelt man zunächst die frischen Tomaten oder nimmt gleich Dosentomaten.
Die Zwiebel ebenfalls klein würfeln und den Knoblauch durch die Presse schicken.
Das Olivenöl in einem Topf erhitzen und Zwiebel und Knoblauch darin andünsten. Mit dem Wein ablöschen und einige Minuten einkochen lassen.Die gewürfelten Tomaten hinzugeben und alles bei mittlerer Hitze mindestens zwanzig Minuten köcheln lassen. Mit dem Salz, dem Cayennepfeffer und dem Zucker abschmecken. Abkühlen lassen.

Zubereitung der Sauce im Thermomix:
Zwiebel und Knoblauch in den Mixtopf geben und 5 Sekunden auf Stufe 4 klein hacken.
Das Öl hinzugeben und alles 3 Minuten Varoma Stufe 1 dünsten. Mit dem Wein ablöschen und nochmal 5 Minuten auf 100 Grad und Stufe 1 einkochen lassen. Die Tomaten hinzugeben, evtl. kurz klein mixen (5 Sekunden Stufe 8) und dann alles nochmals 20 Minuten 100 Grad Stufe 1 ohne Messbecher kochen lassen (Gareinsatz als Spritzschutz obenauf stellen). Abschmecken mit Salz, Cayennepfeffer und Zucker.

Die Torte etwas abkühlen lassen und mit der Tomatensauce und einem guten Wein servieren.

10 Comments

  1. Unknown

    das sieht nicht nur verdammt gut aus, das schmeckt bestimmt auch verdammt lecker.
    Dazu noch ein gutes Baguette …. 🙂

    Ciao Werner
    … und Auberginen haben ja das ganze Jahr Saison. 😉 🙂

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Baguette sollte dazu, stimmt. Ich glaube, dass die Franzmänner es zu jedem Gericht reichen, so wie ja den Wein auch…
      Und was die Aubgerinensaison anbelangt: Bei mir sind noch nicht mal welche gepflanzt… 😉

      Reply
  2. Susanne

    Auberginen sind schon in meiner Abo-Kiste….und das hier klingt nach einem herrlichen Gericht für Auberginen-Liebhaber – Aubergine hoch drei! Ich dürfte alles alleine essen, denn außer mir mag hier keiner so recht Auberginen…das macht aber nichts, so bleibt mehr für mich 🙂

    Reply
  3. SUGARPRINCESS

    Also… Selbst meine Sophie, die Aubergine nicht besonders mag, hat diese Tourte gerne gegessen. Das könnte klappen und sonst hast du wenigstens lange was davon – man kann sie auch kalt essen.

    Reply
  4. Anonym

    Hallo Yushka,werd ich morgen kochen, mal sehen ob es klappt 🙂

    Reply
  5. SUGARPRINCESS

    Hat es geklappt?

    Reply
  6. Herzensköchin

    ja hat wunderbar geklappt, allerdings habe ich die Auberginen auf Küchenpapier entfettet 🙂

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Wah!? Das kostbare Öl!!! 🙂

      Reply
  7. Unknown

    Lecker Yushka,…
    ist zwar ein Riesenaufwand, der sich jedoch lohnt!
    Weshalb heißt es eigentlich tourte und nicht tarte?

    Liebe Grüße

    Friederike

    Reply
  8. SUGARPRINCESS

    Ja, es ist slow food. Aber slow food schmeckt eben auch viel besser… 😉
    Tourte heisst 'gefüllte runde Pastete'. Insofern ist es tatsächlich eine Tourte und keine Tarte. Letztere hätte dann einen Mürbteigboden und die Auberginen obendrauf.
    LG, Yushka

    Reply

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