Frische, knusprig blättrige, goldene Croissants und einen starken, guten Kaffee zum Frühstück – das ist für mich der ideale Start in einen vielversprechenden Ferientag! Und das perfekte Geschenk für den Liebsten oder die Liebste zum Valentinstag – ein Zeichen der Wertschätzung, der Hingabe, der Konstanz. Denn: Für diese großartigen Meisterwerke braucht es schon einiges an Backerfahrung, es braucht Zeit, es braucht Genauigkeit und Durchhaltevermögen.
Und genau das hat meine Älteste bewiesen, als sie jetzt in den Ferien ihre allerersten Croissants aus selbst gemachtem Plunderteig gebacken hat! Sie hat damit intern ihre Meisterprüfung bestanden – ich hab sie viele Jahre lang schon ausgebildet und immer wieder hat sie sich ein Stück weiter vorgewagt… Jetzt, mit sechzehn Jahren, ist sie soweit und kann alles backen und alles kochen, was sie will. Herzlichen Glückwunsch, meine liebe Sophie! Ich bin so stolz auf dich!!!
Diese Croissants schmecken genau so, wie man sie heute nur noch in den feinsten Bäckereien und leider nur noch sehr selten zu kaufen bekommt – knusprig außen, mit feinsten geblätterten Schichten und langer Faser innen und so himmlisch appetitlich goldbraun gebacken, dass man niemals widerstehen könnte, eins zu vernaschen. Oder zwei… Etwas Konfitüre oder ein samtiger Aufstrich aus Bitterschokolade kann, aber muss nicht eimal dazu.
Die Zubereitung ist im Prinzip nicht wirklich schwierig, wenn man bereits viel Erfahrung mit Hefeteig, dem Ausrollen von Teig und dem Formen von Gebäckstücken hat, aber sie ist zeitaufwändig und man muss bereits am Vortag mit der Zubereitung beginnen. Wenn ihr also heute noch anfangt, könnt ihr morgen zum Valentinstag etwas absolut Außergewöhnliches präsentieren!
Croissants bestehen aus einem Hefeteig, den Sophie hier mit Lievito Madre verfeinert hat (das ist allerdings optional und nur für diejenigen unter euch, die bereits einen Lievito Madre ihr eigen nennen), und feinster Butter – und das in 144 Schichten! Der Lievito Madre hat den Vorteil, dass der Croissantteig einen noch feineren, tieferen Geschmack entwickelt und dass das Gebäck nicht so stark nach Hefe schmeckt. Sophie hat vor, beim nächsten Mal sogar noch weniger Hefe zu verwenden – vielleicht noch 5 Gramm. Dafür möchte sie die Menge an Lievito Madre noch weiter erhöhen und die erste Gare verlängern. Das wird eine noch feinere Teigreifung bewirken und den eifrigen Helferlein im Teig die Möglichkeit geben, sich voll zu entfalten. Ein in solcher Weise hergestelltes Croissant ist auch nicht nur einen Tag haltbar, sondern schmeckt auch noch am zweiten Tag hervorragend.
Alle Schritte des Rezepts sollten exakt genauso eingehalten werden, damit ein perfektes Ergebnis herauskommt – dies ist also kein Rezept für Experimente. Und nun endlich zum Rezept – wie immer auch für euch bereit zum Ausdrucken. Ein Video zum Thema Plunderteig ist bereits geplant und wäre sicher sinnvoll – was meint ihr?
Hausgemachte Croissants aus Plunderteig – mit Lievito Madre
Und so werden sie gemacht! Solltet ihr Fragen zum Rezept haben, dann zögert bitte nicht, sie hier in der Kommentarfunktion zu stellen – Sophie und ich werden sie gerne beantworten. Und wie immer freuen wir uns natürlich sehr über Fotos eurer Croissants! Viel Spaß beim Nachbacken und einen wunderschönen Valentinstag morgen!!!

- Für den Hefeteig:
- 10 g (20 g, wenn kein LM verwendet wird) Hefe
- 20 g Lievito Madre (aufgefrischt)
- 1 Tl + 2 EL Zucker
- 500 g Mehl (Type 405)
- 1 EL Salz
- Für den Butterblock:
- 350 g weiche Butter
- 2 EL Mehl
- Sonstiges:
- Mehl zum Arbeiten
- Backpapier für die Bleche
- 2 Eigelb (Größe M)
- 1 TL Milch
2. Mit weiteren 150 ml lauwarmem Wasser, Mehl, Salz und 2 Esslöffeln Zucker zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Der Teig sollte eine seidige Konsistenz haben und nicht zu fest, aber auch nicht zu flüssig sein. Er sollte nicht mehr übermäßig an den Händen kleben.
3. Den Teig in einer mit Mehl bestäubten Schüssel abgedeckt und kalt gestellt 12 Stunden gehen lassen (am besten über Nacht).
4. Am nächsten Tag den Teig etwas akklimatisieren lassen. In dieser Zeit die weiche Butter für den Butterblock mit den zwei Esslöffeln Mehl verkneten und zu einem 10 mal 15 cm großen Block formen. In Folie gewickelt etwa eine halbe Stunde kalt stellen.
5. Den Hefeteig zur Kugel formen und kreuzförmig einschneiden. Auf wenig Mehl von der Mitte aus in alle vier Himmelsrichtungen ausrollen. Dabei in der Mitte den Teig etwas dicker lassen. Den Butterblock nun in die Mitte legen und alle vier ausgerollten Teilspitzen wie einen Briefumschlag darüber klappen, so daß beim weiteren Ausrollen keine Butter austreten kann.
6. Den Teig nun auf wenig Mehl zu einem Rechteck von 50 mal 25 cm Größe ausrollen. Überschüssiges Mehl konstant abfegen.
7. Nun die erste Tour geben: Die äußeren zwei Drittel des 50 cm langen Rechtecks übereinander über das innere Drittel klappen – die Faltung ist die wie bei einem Geschäftsbrief. Den Teig abgedeckt zwanzig Minuten kühl stellen.
8. Diesen Vorgang nun genau so drei Mal wiederholen. Die Kühlzeiten ebenso einhalten.
9. Die Bleche mit Backpapier belegen oder fetten.
10. Den Teig nun in zwei Teile teilen und jedes Teil auf wenig Mehl auf ein Rechteck von 40 mal 16 cm Größe ausrollen. Jedes Rechteck nun in vier kleinere gleiche Rechtecke schneiden. Diese jeweils diagonal in zwei Dreiecke schneiden.
11. Die Dreiecke jeweils von der breiten Seite her zu einem Teigling aufrollen und leicht gebogen geformt auf das Blech legen.
12. Die Eigelbe mit der Milch verrühren und die Croissants damit dünn bestreichen. Dabei die Schnittkanten aussparen, sonst kann der Teig nicht richtig aufgehen!!!
13. Die Teigstücke etwa eine Stunde bei Zimmertemperatur auf die doppelte Größe aufgehen lassen – wer mehr Lievito Madre verwendet, sollte die zweite Gare entsprechend verlängern.
14. Den Backofen auf 210°C Ober-/Unterhitze (190°C Umluft) vorheizen. Die Croissants vor dem Backen noch einmal vorsichtig mit dem Eigelb abstreichen (evtl. noch mehr Milch hinzugeben, damit es flüssig genug ist) und im vorgeheizten Backofen in 15 bis 25 Minuten goldbraun abbacken.
15. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Am besten noch lauwarm und mit einer guten Tasse Kaffee genießen!!!
Vorbereitung/Gehzeit: Backzeit: Total: Reicht für: 16 Stück
Wir sehen uns hier wieder am Donnerstag um 15 Uhr mit einem neuen Video-Rezept, das euch dieses Mal meine Älteste präsentieren wird.
Ach ja… dies ist übrigens ein Überraschungspost für meine Sophie – ihr dürft ihr auch gerne zu ihrer großartigen Leistung gratulieren! 😉
Süße Grüße,
Eure Yushka
Liebe Mami, vielen Dank für das mir gewidmete Posting und das Lob! Nein, wie das Croissantsbacken Spaß gemacht hat! Werde ich öfter machen! 😉
Deine Sophie
Absolut verdient, liebe Sophie! Und ich bin sicher – alle hier würden gerne öfter in den Genuss deiner super Croissants kommen – sie waren so köstlich!!!
Love, Mami
Hmmm, das sieht sowas von verführerisch aus! Mit den Bildern und der Beschreibung dazu, kann man die Croissants fast schon riechen und schmecken… <3
Danke für diese Inspiration!
Gruß scrapkat
So soll es sein… der Duft muss quasi aus dem Bildschirm quellen… 😀
Danke für das liebe Feedback!
Süße Grüße, Yushka
Liebe Yushka, liebe Sophie,
was für eine wunderbare Idee für ein leckeres Valentinstags-Frühstück! Ich liebe Croissants ebenfalls sehr. Und mein Mann würde sich darüber sicher auch sehr freuen. Ich fang gleich mal an!
Herzlichst, Conny
Hey liebe Conny!
Wir hoffen, dass deine Croissants gut geworden sind und du deinen Mann damit verwöhnen konntest!
Liebe Grüße,
Yushka und Sophie
Man möchte direkt zugreifen! Sowohl die Croissants als auch die Fotos sind ein wahr gewordenes Frühstücksträumchen! Glückwunsch an die Bäckerin zur bestandenen "Meisterprüfung", darauf kannst Du wirklich mächtig stolz sein. Du hast Dir das schönste Hobby der Welt ausgesucht, weiter so!
Liebe Grüße,
Marion
Vielen herzlichen Dank für dein tolles Lob, liebe Marion! Ich bin wirklich ganz stolz herumgelaufen und konnte es selber kaum glauben, dass ich die Croissants so gut hinbekommen habe! Und Backen macht mir wirklich super, super viel Spaß!
Liebe Grüße,
Sophie
Hallo Sophie, hallo Yushka, 17 Stunden und 25 Minuten?! Wow! Das nenne ich Hingabe. Ich finde die Croissants großartig gelungen, Glückwunsch! 🙂
Die Sache mit der "Meisterprüfung" erinnert mich an einen Sommer, in dem ich mein innerfamiliäres "Kochdiplom" gemacht habe! Eine Woche lange habe ich meine Familie damals alleine bekocht, vom Plan bis zum fertigen Gericht. Ich war ungefähr so alt wie du, Sophie, und es hat mir total Spaß gemacht. Ich finde es toll, wenn Kinder diese Möglichkeit einer "Ausbildung" zuhause bekommen und deren "Abschluss" auch so zelebriert wird.
Nun bin ich selbst Mutter und frage mich natürlich, wie ich das umsetzen werde. Meine Kinder (4 und 7 J.) sind beide sehr oft mit dabei beim Einkaufen, Zubereiten, Backen oder Kochen, und der Große fängt an, einzelne kleine Sachen alleine zu machen. Nun möchte ich in diesen haushaltsbezogenen Dingen eigentlich keinen Unterschied zwischen ihm und seiner Schwester machen, weil ich glaube, dass dies Jungs wie Mädchen lernen und können sollten. Aber ob das gelingen kann?? Wie ist das bei euch in der Familie – hier interessiert mich natürlich euer beider Meinung 🙂
Liebe Grüße, Sina
Die siebzehn Stunden sind ja in der Hauptsache Wartezeit… Aber Planung gehört schon dazu, das stimmt – insofern auch Hingabe. 🙂
Bei uns interessieren sich die älteren Jungs vermutlich aus gesellschaftlichen Gründen nicht ganz so stark für Kochen und Backen wie die Mädchen, obwohl sie jederzeit in der Küche erwünscht sind. Mein Ältester kocht regelmäßig mit mir zusammen und lernt alles ebenso wie Sophie von der Pike auf. Er kann auch ebenso gut Brot backen wie sie… dennoch würde er sich nicht unbedingt freiwillig viele Stunden in die Küche stellen, um zu backen.
Mein mittlerer Sohn ist überhaupt nicht interessiert – allerdings verziert er sehr gerne Cookies und das alljährliche Zuckerhäuschen im Advent.
Der Jüngste ist wieder sehr begeistert (ist aber auch erst 7 Jahre alt) und hat sich gerade eben bereit erklärt, für den siebzehnten Geburtstag seiner ältesten Schwester einfach Haferflocken-Cookies zu backen.
Also schon ein Unterschied – aber mehr von den Charakteren her, glaube ich – und sicher auch daher, dass männliche Freunde und Bekannte der Jungs meist verächtlich auf Kochen und Backen herabschauen – damit können meine Jungs also vor ihren Kumpels nicht punkten…
In jedem Fall stimme ich dir zu, dass es wichtig ist, dass wir Mütter unsere Jungs genauso in der Küche und im Haus wirtschaften lassen wie die Mädchen!
Dir ganz liebe Grüße nach Köln,
Yushka
Also ich muss ein Riesenkompliment machen. Dieses Rezept habe ich jetzt schon so oft ausprobiert und es ist immer super geworden. Sehr zeitaufwendig, aber immer super lecker. Diese Croissants überleben bei meiner Family nie lange!!