Linzer Torte. Der Klassiker. Viele Jahre lang hat unsere Omi Linzer Torte
gebacken. Jetzt hat sie diese Aufgabe an die jüngeren Generationen abgegeben. So
habe ich mich durchs Netz gewurmt, wie ich es immer mache, wenn mich etwas
fasziniert. Alles, alles wollte ich über die Linzer Torte wissen. Die
Entstehungsgeschichte der Linzer Torte hab ich studiert, ihre Entwicklung durch
die Jahrhunderte bewundert. Viele, viele Rezepte hab ich miteinander verglichen.
Omi hat mir ihr Rezept aufgeschrieben – ihre Linzertorte ist typisch für die
Region um Heidelberg – sie füllt sie mit Zwetschgenmarmelade – natürlich selbst
gemacht.
Ich selber habe verschiedene Versionen ausprobiert – die allererste war viel zu
trocken, weil wir sie ungeduldig sofort angeschnitten haben. Eine gute und
traditionelle Linzertorte muss jedoch lagern – in Alufolie gewickelt und in
einem kühlen Raum darf sie erst einmal mindestens 24 Stunden ziehen, bevor man
sie anschneiden kann: Damit sich die Aromen verbinden – damit sie so köstlich
schmeckt wie eine Praline – damit sie unnachahmlich wunderbar weihnachtlich auf
der Zunge zergeht!
Ausserdem mag ich dicke Linzertorten nicht so gern – bei mir müssen sie dünn
sein und das Verhältnis aus Teig und Marmelade sollte ausgewogen sein. Deswegen
rolle ich den Teig so dünn wie möglich aus und lasse die Törtchen sehr flach.
Mit dem folgenden Rezept backt ihr jedenfalls die weltbeste Linzertorte und
selbst die Konditorenweltmeisterin
Andrea Schirmaier-Huber
wird euch dafür loben und ein zweites Stück vernaschen (so geschehen auf unserem
genialen Blogger-Workshop in Frankfurt, über den ich irgendwann auch noch mal berichten möchte – bloss wann???)…
Yushkas Weihnachts-Linzertorte
Zutaten (für zwei sehr flache Torten oder eine dickere):
Für den Linzerteig:
250 g gemahlene Mandeln
250 g Mehl
250 g Butter
250 g Zucker
2 Eier
1 Prise Salz
2 TL Kakaopulver (Backkakao)
1 TL Zimtpulver
1 Prise Kardamom
2 Prisen gemahlene Nelken
1 Prise Muskat
abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
1 Schnapsglas Kirschwasser (vorzugsweise das Selbstgebrannte von Omi von
2004)
1 Packerl Vanillezucker (oder 1/2 TL Vanillepaste)
Für Füllung und Abstreiche:
2 mal ca. 270 – 300 g Konfitüre (Himbeer-Johannisbeer oder Zwetschgen,
vorzugsweise hausgemacht)
1 Eigelb
1 EL Milch oder Sahne
nach Belieben Mandelblättchen für den Rand
etwas Aprikosenkonfitüre für die Aprikotur
Ausstechformen für die Verzierung (Sterne und Herzen oder Krippenfiguren)
Alufolie zum Einpacken – diese Torte sollte mindestens 24 Stunden ziehen – sie
wird in Alufolie gewickelt und kühl und trocken gelagert immer
besser und hält sich sehr lange – ich backe aus diesem Teig immer zwei auf
Vorrat!
Zubereitung:
Aus den Zutaten für den Linzerteig rasch einen geschmeidigen Teig kneten
(Thermomix: 40 Sekunden Stufe 4, dann mit der Hand kurz nachkneten und zur Kugel
formen, dann etwas flach drücken) und diesen in Frischhaltefolie gewickelt am
besten über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.
Den Backofen auf 180° Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Zwei 26-er Springformen
fetten (wer nur eine 26-er Springform hat, kann die zweite Torte auch in einer
entsprechenden Tarteform backen).
Den Teig etwas akklimatisieren lassen, halbieren und dann je zwei Drittel als
Boden ausrollen (am besten geht das zwischen zwei Backpapieren oder zwischen
zwei Frischhaltefolien). Den Boden jeweils in die Form geben und einen kleinen
Rand hochziehen.
Die Torten mit der glatt gerührten Marmelade füllen – ich fülle sie großzügig
und streiche die Marmelade schön glatt.
Das restliche Teigdrittel ebenfalls dünn ausrollen und Sterne, Herzen oder
Krippenfiguren ausstechen und die Torte damit verzieren. Nach Belieben
Mandelblättchen auf dem Rand verteilen.
Eigelb und Milch oder Sahne verrühren und die Dekorelemente damit
abstreichen.
Die Torten nacheinander auf der zweiten Schiene von unten 20 bis 30 Minuten
backen.
Direkt nach dem Backen mit etwas erwärmter Aprikosenkonfitüre aprikotieren.
Den Rand der Springform vorsichtig lösen und die Torte auf dem Blech auskühlen
lassen. Dann vorsichtig herunterheben und in Alufolie gewickelt 24 Stunden an
einem kühlen Ort ziehen lassen.
Raumtemperiert servieren.
Werner Danz auf dem
Foodblogger-Workshop von mir gemacht, bevor ich die Torte zum Verköstigen
freigegeben habe.
mit dem Christmas Cookie Club. Denkt daran, dass es neben all’ den tollen
Rezepten und DIYs auch etwas zu gewinnen gibt – am 26.12. poste ich die Fragen
zu den Beiträgen des Clubs und unter den richtigen Antworten werden dann
hübsche Gewinne verlost…
Das ist mal eine schöne Herausforderung Yushka! Und toll das die ganze Arbeit für uns gemacht hast, dann brauchen wir nur dein Rezept übernehmen und nicht selber forschen *grins* ich weiß jetzt schon DAS wird mein Weihnachtsgebäck, statt die traditionelle Christmas Cake von meine Englische Großmutter, die so schwer und mächtig ist und weil wir eh nur zur zweit sind am Weihnachten vom Guten zuviel! Und mit hellem Kamutmehl ird es noch besser schmecken! Wie lange im Voraus kann ich die Torte backen? LG von Joan
PS Schön DICH mal zu sehen 🙂
Liebe Joan, die Torte kann locker eine Woche oder sogar länger kühl und trocken gelagert werden. Sie wird immer besser… 😉 Ich werde sicher auch nochmals zwei für Weihnachten backen – muss doch die Omi überraschen!
Liebe Grüße,
Yushka
Seit Jahren möchte ich eine Linzertorte backen. Die Auswahl zwischen allen "weltbesten" Linzertorten fällt mir immer schwerer.
Lieber Robert – das kann ich gut verstehen. Das "weltbeste" ist ja auch nur auf mich und meine kleine Welt bezogen… Da gibt es sicher noch viel bessere Torten. Vielleicht fängst du einfach bei einer an und bäckst dich dann Jahr für Jahr durch?
Dir und deiner lieben Frau alles Gute und eine wunderschöne Adventszeit!
Liebe Yushka,
die Torte war ein köstliches Mitbringsel 😀
Viele Grüße
Johanna
Ich wollte sie ja zuerst gar nicht auspacken… weil ich dachte… was, wenn es Andrea nun nicht schmeckt?! Und dann hab ich allen Mut zusammen genommen… naja. Sie hat ja wohl doch geschmeckt, auch wenn sie etwas zu warm war… 😉
Gratulation aus Oberösterreich, dem Heimatland der Linzer Torte! Sie schmeckt hervorragend und ich habe die Variante, zwei Torten daraus zu backen, probiert. Eine echt geniale Idee, man hat viel mehr Genuß von dem leckeren Zusammenspiel zwischen Tortenboden Marmelade! 😉
Du hast sie sehr kreativ und optisch ansprechend für die Weihnachtszeit gestaltet!
Bei uns wird sie "klassisch" mit Haselnüssen und Ribisel (Johannisbeer)-Marmelade gemacht. Die Variationen beleben die Tradition!
***** Sterne für die Torte!
Liebe Grüße Sissy
Vielen lieben Dank für dieses Lob aus Österreich – es freut mich sehr, dass sie bei euch so gut angekommen ist – auch wenn ich diesen Kommentar jetzt erst – Jahre später! – sehe… Danke und süße Grüße, Yushka