Rhabarber – versunken

Mai 19, 2014

Ein Kuchen so schlicht und einfach wie ein Sonntag im Mai – blauer Himmel, weiße Wattewolken dran gepinnt, Kinder und Vögelchen, groß und klein, auf dem Kirschbaum, der schon voller roter Kirschen hängt. Im Garten wuchern die Rhabarberstangen neben Erdbeeren, Kräutern, sogenannten Unkräutern und seltenen Pflanzen, die froh sind, bei uns wurzeln zu dürfen. Um unseren Teich entsteht ein kleines Biotop. Lilien, Akeleien, wilde Erdbeeren, Mohn, Seerosen. Eidechsen. Sogar eine Schlange, die sich allerdings nur sehr selten beobachten lässt.
Wir sind Ökogärtner. Wenn die Schnecken unsere Ernte fressen, reden wir davon, dass sie auch nur Gottes Geschöpfe sind und schließlich von irgendetwas leben müssen. Kein Schneckenkorn. Das tötet die Igel. Oder vielleicht doch irgendwas? Eine Bierfalle aufstellen? Das ist widerlich, sagt Jakob. Da fallen sie dann alle rein und es entsteht eine einzige scheussliche Masse! Gut, dann nicht, sage ich. Essen wir eben Kirschen! Da kommen die Schnecken nicht ran und ihr müsst nur mit den Vögeln des Himmels teilen.

Jakob erklettert die höchste Spitze des vorderen Kirschbaums. Glückliche Kindheit! Wenn nur alle Kinder auf Bäume steigen könnten! Wenn nur alle Kinder einen Garten hätten! Ich denke in diesen Tagen oft darüber nach, wenigstens einem Kind zu helfen. Wir denken darüber nach, ein Patenkind anzunehmen und zu unterstützen. Unsere Kinder sollen wissen, dass sie Kinder des Friedens und des Wohlstands sind. Sie sollen wissen, dass es neben ihnen, oft unbemerkt, auch Kinder gibt, die arm sind und Hunger leiden. Wir planen einen Besuch im Asylantenwohnheim in Sinsheim.
Wir wollen etwas verändern! Und wenn es nur kleine, winzige Schritte sind!!!

Für alle Kinder dieser Welt – einen Kuchen wie diesen. Einfach, voller Süße und voller Frucht. Alle sollen davon essen dürfen. Jeder soll ein Stück bekommen. Niemand soll in der Ecke stehen und voller Sehnsucht zuschauen müssen. Wenn ihr dies lest – denkt daran, dass irgendwo Kinder hungern. Vielleicht gleich nebenan. Macht eure Augen auf!

Und so mache ich mich auf und backe diesen Kuchen, einen Kuchen voller Mitgefühl für all‘ die, die nicht auf die höchsten Spitzen klettern können, die sich nicht an einen gedeckten Sonntagstisch setzen dürfen, die irgendwo da draussen auf unsere Hilfe warten. Und sei diese Hilfe noch so klein. Helfen wir! Jede Spende hilft! Jedes Kind, für das einer von uns eine Patenschaft übernimmt, kann ein glückliches Kind werden! Bitte erzählt mir, was ihr tut – ich sehe so viel Leid und fühle mich so ohnmächtig und würde so gerne irgendetwas verändern können!

Versunkener Rhabarberkuchen – für alle Kinder dieser Welt


Zutaten für eine Springform von 26 cm Durchmesser: 
300 g Rhabarber
5 Eier, getrennt
180 g Zucker
80 g weiche Butter
180 g Mehl
1/2 Päckchen Backpulver
1 Prise Salz
eine Handvoll Hagelzucker (optional)
Puderzucker zum Überstäuben

Zubereitung: 
Den Rhabarber waschen, putzen und in Stücke schneiden.
Die Springform fetten und bemehlen.
Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Die Eigelbe mit der Hälfte des Zuckers und der weichen Butter weißschaumig rühren.
Das Mehl mit dem Backpulver vermischen und nach und nach unterheben.
Eiweiß mit einer Prise Salz und dem restlichen Zucker steif schlagen und unter die Teigmasse heben.

Den Teig in die Form geben und die Rhabarberstückchen darauf verteilen – mit einem Kochlöffelstiel etwas in den Teig drücken. Ich habe noch etwas Hagelzucker darüber gestreut.
Auf der zweiten Schiene von unten etwa 50 bis 60 Minuten goldbraun backen.
Auf einem Gitter auskühlen lassen, dann mit Puderzucker überstäuben.

Zubereitung im Thermomix: 
Die Eigelbe mit dem Zucker und der weichen Butter 8 Minuten/ 37 Grad/ Stufe 5 rühren.
Mehl und Backpulver darüber geben und maximal 20 Sekunden Stufe 5 unterheben.
Ich mache das in mehreren Schritten: Erst 5 Sekunden auf Stufe 5 verrühren, dann das Mehl mit dem Spatel von den Seiten nach unten schieben, dann nochmals 10 bis 15 Sekunden verrühren.
Eiweiß separat mit einer Prise Salz steif schlagen. In den Mixtopf umfüllen und einige Sekunden Stufe 2 bis 3 unterheben. Evtl. mit dem Spatel etwas nacharbeiten.
Weiter verfahren wie oben bereits beschrieben.

Zu einer guten Tasse Kaffee, Kakao oder Tee servieren.

Jakob und Dorothea mit den ersten Kirschen aus unserem Garten

4 Comments

  1. Müllerin BW

    Liebe yushka, danke für deinen Beitrag und deinen Denkanstoß. Mir liegt das auch am herzen dass meine Kinder verstehen, dass der Wohlstand in dem wir leben etwas besonderes ist und es vielen Kindern nicht so geht. Ich würde so gerne viel mehr helfen und geben, stoße aber auf meine zeitlichen und finanziellen grenzen. Obwohl es ja grade die kleinen Schritte sind, die man nicht verachten darfst, Hauptsache man packt es an und guckt nicht nur zu. Ich dachte schon an eine Patenschaft für ein Kind im Ausland, habe aber keine Erfahrung damit ob die Hilfe dann auch wirklich ankommt und welche guten, seriösen Institutionen es gibt. … Weiterhin gute Besserung und danke fürs Rezept! LG -Edith

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Liebe Edith, sobald wir uns für eine Organisation entschieden haben und eine Patenschaft übernommen haben, werde ich darüber berichten.
      Ich glaube, dass es viele doch sehr seriöse Organisationen gibt – Wolfgang weiß das aus erster Hand, weil an seiner Schule ab und zu Nonnen zu Besuch kommen, die Heimkinder in Kriegsgebieten betreuen. Die Hilfe kommt dort in jedem Fall an.
      LG, Yushka

      Reply
  2. Tonkabohne

    Liebe Yushka,
    Was für ein feiner Kuchen, lecker…
    Bei Dir möchte ich auch noch mal Kind sein 🙂
    Es würde mir sehr gefallen.
    Herzliche Grüsse,
    Sabine

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Solange man zu den glücklichen Kindern gehört…
      LG, Yushka

      Reply

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