Potatoe Pie – Kartoffelpie Rezept nach Mimi Thorisson

Jan 14, 2015

Potatoe Pie - Kartoffelpie nach Mimi Thorisson

Kartoffeln. Äpfel der Erde. Als ich noch ein kleines Mädchen war, sagte man mir
nach, ich ernähre mich ausschließlich von dieser erdigen Knolle. Angeblich soll
ich vier ganze Wochen nichts anderes angerührt haben als die köstliche, sanft
würzige, milde Kartoffel.

Und es stimmt schon – bis heute bin ich ein Freund dieser einfachen Erdfrucht
geblieben – ob mehlig oder fest, rot oder erdig graubraun – ich bereite sie oft
und gerne zu. Und im Kartoffelschälen schlägt mich keiner – meine große Familie
verschlingt bei einer Mahlzeit ganze zweieinhalb Kilogramm mit dem größten
Vergnügen – da habe ich viel Übung.

Diese Kartoffelpie ist das zweite Gericht, das ich aus Mimi Thorissons
grandiosem Buch
A Kitchen in France: A Year of Cooking in My Farmhouse* ausprobiert habe. Das Buch selber ist wie auch ihr Blog
Manger eine wahre
Augenweide – die Fotos macht Oddur, ihr Mann, und sie schreibt die wunderbaren
Rezepte verwoben mit Geschichten aus ihrem gemeinsamen Landleben im Médoc mit
ihrer großen Familie und den vielen Hunden.

Schon, als ihr Blog längst nicht so bekannt und berühmt und in aller Munde war
wie jetzt, habe ich keinen einzigen ihrer Posts verpasst – sie gehört zu meinen
absoluten Favoriten und natürlich war ich eine der ersten, die ihr Buch
vorbestellt hatten. Als Dank dafür kam hier vor kurzem eins von Oddurs
wunderbaren Fotos an – ich brauche nur noch einen Rahmen und einen würdigen
Platz dafür.

Diese einfache Pie ist das perfekte Gericht an einem verregneten, kalten
Wochenende – wärmend, herzhaft und mild würzig. Mit einem grünen Salat oder
einem einfachen Tomatensalat oder gar beidem zusammen serviert ein Gedicht.

Potatoe Pie - Kartoffelpie nach Mimi Thorisson

Kartoffelpie mit Comté Käse

Zutaten: 
Für den Teig: 
480 g Mehl (das normale Haushaltsmehl ist völlig ausreichend)
1 TL feines Meersalz
250 g Butter, kalt und gewürfelt
2 große Eier
6 EL kaltes Wasser

etwas Mehl zum Ausrollen des Teiges

Für die Füllung: 
2 TL Olivenöl
120 g Bacon, in Streifen geschnitten
2 Zwiebeln, dünn geschnitten
3 Knoblauchzehen, dünn geschnitten
900 g rote Kartoffeln, geschält und in dünne Scheiben geschnitten
feines Meersalz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
190 g gewürfelter Comté Käse (ersatzweise Emmentaler oder Greyerzer)
1/2 TL geriebene Muskatnuss
1/2 TL frische Thymianblättchen
2 EL (30 g) Butter, in kleinen Stücken
optional: 1 Becher Sahne

1 großes Eigelb
1 EL Sahne

Zubereitung: 
Aus den Zutaten für den Teig rasch einen geschmeidigen Teig kneten (TM: 40
Sekunden auf Stufe 5, dann mit den Händen kurz nachkneten) und mindestens eine
Stunde oder über Nacht in Frischhaltefolie gewickelt kalt stellen.

Den Bacon in einer mittelgroßen Pfanne in einem Teelöffel des Öls in etwa vier
bis fünf Minuten knusprig braten. Auf einem Küchentuch abtropfen lassen.
Den zweiten Teelöffel Öl in eben dieser Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin
etwa drei bis vier Minuten glasig dünsten. Den Knoblauch hinzufügen und weitere
zwei bis drei Minuten garen, bis die Zwiebel leicht Farbe angenommen hat. Mit
Salz und Pfeffer würzen und zum Abkühlen etwa fünf Minuten beiseite stellen.
(Selbstverständlich geht dies alles auch im Thermomix – dafür zunächst den Bacon
einige Minuten Varoma Linkslauf auf Stufe 1 braten und danach die Zwiebeln und
den Knoblauch ebenso, bis sie gut duften und etwas Farbe angenommen haben).

Eine etwa 26 cm große Springform fetten und den Ofen auf 200 Grad vorheizen.

Den vorbereiteten und gekühlten Teig in zwei gleiche Hälften teilen. Auf einer
leicht bemehlten Arbeitsplatte beide Teigstücke etwa einen halben Zentimeter
dünn ausrollen. Der Boden sollte mindestens 30 cm Durchmesser haben, während der
Deckel kleiner, also etwa 23 bis 26 cm im Durchmesser sein darf.
Das größere Stück so in die gefettete Form geben, dass seitlich möglichst noch
etwas Teig überhängt.
Die Hälfte der Kartoffeln hinein schichten und mit Salz und Pfeffer würzen. Eine
Lage Zwiebeln, Bacon und Käse darüber verteilen. Mit Muskatnuss und Thymian
würzen, die Butterflöckchen obenauf geben und die restlichen Kartoffeln wiederum
darüber schichten. Mit Salz und Pfeffer kräftig würzen.
Ich hab an dieser Stelle noch einen Becher Sahne darüber gegeben – das gab
zusätzlich eine schöne würzige Sauce für die Kartoffeln.
Aus dem Eigelb und der Sahne eine Abstreiche quirlen und damit den Rand
einstreichen. Das überhängende Reststück abschneiden und wieder ausrollen –
daraus kann man dann die Dekoration ausstechen. Mit dem Deckel bedecken und
ringsherum fest andrücken.
Mit einem Schaschlikstab oder einem Zahnstocher Löcher in den Deckel pieksen,
damit entstehender Dampf austreten kann.
Den Deckel mit dem Eiwasch abstreichen und die Dekoration aufkleben. Ebenfalls
einstreichen.

Im Ofen in etwa 40 bis 55 Minuten goldbraun backen. Sollte die Oberfläche zu
schnell bräunen, mit Alufolie oder Backpapier abdecken. Die Pie ist fertig, wenn
ein Stäbchen oder ein Messer ohne Widerstand hindurch geht (wie durch Butter).
Sollte noch Widerstand (besonders in der Mitte) zu spüren sein, muss die Pie
noch etwas nachbacken.

Ich serviere sie warm oder bereits auf Zimmertemperatur abgekühlt mit einem
knackigen grünen Salat oder einem einfachen Tomatensalat.

Bon appétit!

Potatoe Pie - Kartoffelpie nach Mimi Thorisson
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14 Comments

  1. Tonkabohne

    Liebe Yuschka,
    Ein klasse Rezept 🙂
    Ich lese auch bei Mimi und finde sie und Ihren Lebenstil echt klasse!!!
    Herzliche Grüße,
    Sabine

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Ja, da möchte man gleich selber in einem alten Schloss mit vielen Hunden wohnen, gell?!

      Reply
  2. Unknown

    Hallo Yushka,
    schon dein Vorwort zum Rezept macht Appetit auf das was kommt.
    Wenn ich darf, verringere ich deinen Extraschwupp Sahne und gebe dafür ein paar Speckwürfelchen mehr dazu.
    Bleibt deine Optik. Das werde ich mal wieder nicht so hinbekommen. Einfach Klasse!

    Ciao Werner

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Klar, mach nur mehr Speck rein, lieber Werner! Und was die Optik betrifft: Da muss man ja nur ein paar Blättchen ausstechen und n bissel mit einem Messerchen einritzen…

      Reply
  3. Viera´s Kitchen

    Hallo Yuschka,
    dein Potato Pie sieht großartig aus!! 🙂

    Liebe Grüße,
    Viera von vieras-kitchen.blogspot.de

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Liebe Viera, dankeschön!!! Und herzlich Willkommen auf Sugarprincess!

      Reply
  4. Shermin

    Liebe Yushka,
    ich mag nur kurz da lassen: Die Pastete sieht wirklich absolut köstlich und wunderhübsch aus. 🙂

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Liebe Shermin, das freut mich sehr, dass sie dir gefällt! Und schön, dass du hier bist! Viele herzliche Grüße, Yushka

      Reply
  5. wascookstduheute

    Hallo Yushka,
    die sieht ja echt WOW aus, die Bilder – perfekt!
    So was traue ich mir nicht zu, aber versuchen werde ich es auch wenn der Umzug geschafft ist!
    Liebe Grüße
    Petra

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Danke, liebe Petra! Dann wünsche ich mal alles Gute für den Umzug und bitte um einen Bericht, wenn du die Pie gebacken hast! 🙂 Ist wirklich nicht so arg kompliziert!

      Reply
  6. Kai

    Aber hallo! Dem kann ich nur beipflichten, Kartoffeln sind was Feines. Und man kann sich – hab' ich mal gehört – sogar bis zu drei Monate ausschließlich von Kartofeln ernähren, ohne eine Mangelerscheinung zu bekommen. Und Comté kommt hier auch noch dazu? Peeerfekt! Bin ja, wie's auch in meinem Blog an einigen Beiträgen zu erkennen ist, ein großer Fan der Käse aus dem Jura. Also: Diese Kartoffelpie wird demnächst auf alle Fälle mal ausprobiert.
    Viele Grüße!
    Kai

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Huhu, Kai! Als Sonntagspie in jedem Fall zu empfehlen – freu mich, wenn du sie auch probierst!

      Reply
  7. Sara

    Hallo Yushka, das sieht super lecker aus. Ich mag Kartoffeln auch so gerne. Im Buch "Die Wand" von Marlen Haushofer hat sich die Protagonistin jahrelang von Kartoffeln und Bohnen ernährt. Die Kombination von Kartoffeln mit Greyerzer und Thymian muss himmlisch schmecken. Vielen Dank für das Rezept.
    Liebe Grüße
    Sara

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Jaaa! Sowieso ist Thymian mein Lieblingsgewürz… Aber man kann auch Majoran und Oregano mit reinschmuggeln – auch sehr gut!

      Reply

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