Mein Osterbrot zur ersten internationalen Plötziade

Apr 17, 2014

Osterbrot

Ein Experiment. Von Lutz. Die Zutaten für dieses Brot waren vorgegeben.

450 g (90%) Weizenmehl 550
50 g (10%) Roggenvollkornmehl
10 g (2%) Salz
Sauerteig und/ oder Hefe
Wasser


Die Aufgabe: Back daraus ein Brot, Brötchen oder Kleingebäck. Die Wassermenge und die Zugabe von Hefe und Sauerteig sowie die Zubereitungsart ist variabel.

Ein tolles Experiment, Lutz! Auf den letzten Drücker habe ich es dann auch noch geschafft, mir etwas dazu auszudenken. Ich saß so herum und dachte drüber nach, was ich da wohl beitragen könnte. 
Und da kam mir das traditionelle griechische Osterbrot aus süßem Hefeteig in den Sinn (das ich euch gerne in den nächsten Tagen noch einstellen werde, wenn alles so läuft wie geplant). 
Heureka! Ich werde ein Osterbrot aus Brotteig backen! Das originale griechische Osterbrot wird mit Sesamkörnern bestreut und oben werden drei bis fünf rote Eier mit eingebacken. Dafür stehen hier stellvertretend meine Einschnitte. Wer das Brot zu Ostern nachbacken möchte, könnte aber obenauf gut auch drei rote Eier einsetzen und es mit Sesam bestreuen.

Osterbrot

Ich habe zwei Versionen gebacken – eine für Gestresste, Eilige, Ungeduldige und Spontane.
Die andere: Für Zen-Buddhisten.
Beide Versionen ergeben ein Brot mit mittelfester, knuspriger Kruste und einer flaumigen, fast wattigen Krume.
So muss es bei einem Osterbrot sein.

Wichtig war mir in Anlehnung an mein Blog-Event Kruste und Krume für Einsteiger, ein besonders einfaches und gelingsicheres Rezept zu entwickeln. Aus diesem Grund gibt es weder ein Kochstück, noch komplizierte mehrstufige Verfahren in diesem Rezept. Das Komplizierte daran ist allenfalls das Rollen und Flechten und das richtige Einschneiden des Brotes. Beide Versionen werden in einem länglichen Bräter möglichst aus Jenaer Glas gebacken.
Möglich ist aber auch jede andere Auflaufform mit Deckel. Der Glasbräter, in dem ich viele meiner Brote backe, hat jedoch den Vorteil, dass man dem Brot beim Wachsen zuschauen und gleichzeitig ein feuchtes Klima wie beim Backen im Topf erreichen kann.

Osterbrot im Ofen
Jakob und ich beim Beten vor dem Ofen,  damit das Brot gut gelingen möge…

Beide Versionen dieses Brotes schmecken sehr mild und entwickeln einen feinen, differenzierten Geschmack im Abgang (reden wir doch mal über gutes Brot wie über interessanten Wein).
Mit Käse, aber auch mit Erdbeerkonfitüre ein österlicher Genuss. Wolf, mein edler Ritter, plädiert – natürlich – für die Zen-Variante.
Ich selber, die Spontane, finde kaum einen Unterschied zwischen den beiden Versionen (also würde ich jederzeit wieder die schnelle Variante backen).
Den Kindern waren beide Versionen äusserst recht – sie haben sie einfach und mit Frohlocken gekostet und aufgegessen. Sehr fein, liebe Mami! Johannes äusserte Begeisterung über die Form des Brots. Jonathan, unser Jüngster, ergatterte wie üblich den Kanten.
Auch meine Mutter, die Jakob abgeholt hatte, um ein paar herrliche Tage mit ihm in den Bergen zu verbringen, nahm eine Scheibe nach der anderen zum Grillen.
Wenn das nicht ein vielseitiges Osterbrot ist!

Osterbrot

Osterbrot – Yushkas Rezept in zwei Varianten

Schnelle Variante für Gestresste, Eilige, Ungeduldige, Spontane 
Zutaten: 
5,5 g Hefe
300 ml Wasser
45 g Roggenvollkornmehl
450 g Weizenmehl Typ 550
10 g Roggenvollkornsauerteig (aufgefrischt) – (hier befinden sich die oben fehlenden 5 Gramm Roggenvollkornmehl – Lutz ist ein strenger Richter und man muss da arg aufpassen, dass er nicht einen Rüffel erteilt…)
10 g Salz

Zubereitung: 
Das Wasser auf eine Temperatur von 37° Grad bringen und die Hefe darin verrühren, bis sie sich aufgelöst hat.
Alle anderen Zutaten hinzugeben und zu einem geschmeidigen, wenig klebenden, glatten, elastischen und mittelfesten Teig verkneten.

Thermomix: 
Wasser und Hefe in den Mixtopf geben und 2 1/2 Minuten auf Stufe 1 bei 37° Grad verrühren.
Übrige Zutaten hinzufügen und den Teig 4 Minuten auf Teigstufe verkneten lassen.

Den Teig zu einer glatten Kugel formen, in eine geölte Schüssel geben und bedeckt etwa eine Stunde bei 22° Grad Raumtemperatur gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.

Zen-Variante 
Zutaten:
2,5 g Hefe
300 ml Wasser
45 g Roggenvollkornmehl
450 g Weizenmehl Typ 550
10 g Roggenvollkornsauerteig (aufgefrischt) – Anmerkung wie oben…
10 g Salz

Zubereitung: 
Die Zubereitung des Teiges erfolgt wie oben bei der schnellen Variante beschrieben, aber der Teig wird anschließend zunächst zwei Stunden in einem kühleren Raum bei etwa 17° Grad gelagert und dann weitere 10 bis 12 Stunden kalt gestellt.
Dazu eignet sich der Kühlschrank oder bei diesen winterlichen Temperaturen auch der Balkon. Wahrscheinlich würde es aber kaum einen Unterschied machen, wenn man den Teig gleich in den Kühlschrank stellt. Dazu mögen sich vielleicht die Vollprofis unter euch äussern. Ich mache so etwas grundsätzlich über Nacht, so dass ich am nächsten Morgen sofort backen kann.
Das Volumen sollte sich verdoppelt haben.

Die Formgebung und zweite Gare ist bei beiden Varianten gleich: 
Der Teig wird auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche gestürzt und in vier gleiche Teile geteilt.
Aus den drei ersten Teilen drei 40 cm lange Stränge rollen und zu einem dreisträngigen Zopf flechten. Dabei auf nicht mehr als 25 cm Länge bringen und nicht zu eng flechten.
Das vierte Teigstück zu einer länglichen Rolle formen, die etwa 20 bis 22 cm messen sollte.
Den Zopf in der Mitte längs etwas eindrücken (mit dem Handrücken oder einem Rollholz) und behutsam in den gefetteten Bräter geben. Die Rolle obenauf legen und sanft festdrücken.
Leicht bemehlen und einschneiden.

Edit März 2016: Wer statt der Step-by-Step-Anleitung (siehe unter dem Video) lieber gleich ein Video anschauen will – hier haben wir das Osterbrot verfilmt:

Step-by-Step-Anleitung: 

Teig für das Osterbrot

Osterbrot Teig in vier Stücke teilen

Osterbrot

Osterbrot

Osterbrot flechten

Osterbrot flechten

Osterbrot flechten

Osterbrot flechten

Osterbrot flechten

Osterbrot

Osterbrot

Den Bräter mit dem Deckel verschließen und das Brot bei 22° Grad Raumtemperatur nochmals 30 Minuten (schnelle Variante) bis zu 60 Minuten (Zen-Variante) gehen lassen. Die Zen-Variante braucht einfach länger, um loszulegen, weil sie ja aus der Kälte kommt.
Währenddessen den Backofen auf 250° Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Fingertest nicht vergessen! Der Fingerabdruck sollte sich langsam wieder füllen, dann ist das Brot reif zum Einschießen. Füllt er sich schnell, sollte es noch etwas länger gehen. Füllt er sich gar nicht mehr, ist es eigentlich schon zu spät und das Brot muss sofort gebacken werden. Ob es dann noch schön wird, ist eine andere Frage.

Das Brot im geschlossenen Bräter einschießen und die Temperatur auf 240° Grad herunterstellen.
Beide Varianten werden nun 40 Minuten mit Deckel gebacken, dann wird der Deckel entfernt und das Brot sollte weitere 5 bis 10 Minuten goldbraun abbacken.

Herausnehmen, aus der Form stürzen und auf einem Gitterrost auskühlen lassen.

Erst anschneiden, wenn es vollständig abgekühlt ist.

Osterbrot

Osterbrot

Osterbrot

Geflochtenes Osterbrot

Im Anschnitt sehen beide Varianten fast gleich aus. Ein sehr interessantes Experiment!
Hier seht ihr die Sponti-Variante im Anschnitt:

Lockere Krume Osterbrot
Der Anschnitt der schnellen Variante
Anschnitt Osterbrot
Schnelle Variante – Anschnitt


Die Zen-Variante im Anschnitt: 


Anschnitt der  Zen-Variante
Zen-Variante: Anschnitt
Gut gefallen hat mir auch die Unterseite des Osterbrotes. Dies ist eben rundum ein österliches Brot.

Interessante Brotunterseite

Herzlichen Dank an Lutz für diese herausfordernde 1. Plötziade! Mit diesem Brot nehme ich gerne daran teil.

1. Plötziade

14 Comments

  1. Petra aka Cascabel

    Bildhübsch, eine wirklich außergewöhnliche Form!
    Mir gefallen auch deine 2 Varianten, so kann sich wirklich jeder ans Brotbacken herantasten.

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Danke, liebe Petra! Es ist gestern tatsächlich schon zig Mal von den Frauen in den Thermomix-Gruppen auf Facebook gebacken und fotografiert worden…

      Reply
  2. katrin kme

    Wow, wie schön!
    Danke fürs Teilen!

    LG, katrin

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Gerne! Liebe Grüße, Yushka

      Reply
  3. Anonym

    Auch hier möchte ich es noch mal loswerden: Ein wirklich hübsches Brot! Fast zu schade zum Essen! 🙂

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Wir haben beide Versionen aufgegessen… 😉

      Reply
  4. Susanne

    Das ist toll geworden!

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Danke!

      Reply
  5. helli

    ein wunderschönes Brot, sieht sehr lecker aus, danke für die zahlreichen Bilder und Erklärungen,
    liebe Grüße helli

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Sehr gerne, liebe Helli!
      Liebe Grüße, Yushka

      Reply
  6. Lutz

    Sehr schön. Ein toller Abschluss der Plötziade! Jetzt wird es einige Tage dauern, all die Einreichungen zu sichten und zusammenzufassen. Bei mir ist jedenfalls eine immense Vielfalt eingetroffen. Vielen Dank fürs Mitmachen :).

    Reply
  7. SUGARPRINCESS

    Es war mir eine Ehre, lieber Lutz!

    Reply
  8. joan

    Yushka, das ist doch mal wieder der Hammer! So ein schönes Brot hat den Namen "Osterbrot" wahrlich verdient. Euch alle ein gesegnetes Osterfest, LG Joan

    Reply
  9. SUGARPRINCESS

    Danke, Joan. Freue mich über so viel schönes Feedback. Gesegnete Ostertage wünsche ich auch dir.
    Liebe Grüße, Yushka

    Reply

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  1. Hij staat in de oven ben echt super benieuwd. De taarten zien er allemaal even lekker uit !!

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