Grüße aus der Teenieküche: Spaghetti mit Salbeibutter, Kirschtomaten und Walnüssen

Okt 21, 2014

Meine Kinder erzählen mir oft, dass viele ihrer Freunde die Zubereitung ihrer täglichen Mahlzeiten mithilfe von Dosen und Tüten für ganz normal und unumgänglich halten. Eine von Sophies Freundinnen erzählte ihr, dass sie nun Spaghetti machen würde – dazu bräuchte sie ja so eine Tüte. Sophie widersprach und erklärte, dass man eine Tomatensauce doch auch ohne ein Pulver zubereiten könne. Ja, aber wie denn, fragte die Freundin fast verzweifelt. Wie denn? 
Aus dieser traurigen Frage, von der mir Sophie zu Hause gleich berichtete, ist uns die Idee zu einer neuen Reihe auf Sugarprincess entstanden: Grüße aus der Teenieküche!!!
Meine drei großen Kinder testen für euch die Rezepte, die besonders gut geeignet sind, damit andere Jugendliche sie leicht und mit Erfolg nachkochen können. Wer bei dieser Reihe mitmacht, wird am Ende schon viele tolle Gerichte ohne Tüte und ohne Dose – nur mit frischen und guten Zutaten – kochen können. Empfehlt die Reihe gerne weiter und schickt uns unbedingt die Fotos eurer nachgekochten Gerichte. Wir werden alle Fotos sammeln und immer vierteljährlich veröffentlichen. Berichtet uns über eure Fortschritte, aber auch über eure Pleiten und Pannen!
Vielleicht fallen uns auch schöne Backrezepte ein oder vielleicht habt auch ihr Ideen, was wir euch vorstellen sollten.
Das Einzige, was ihr für die Zubereitung der Rezepte benötigt, sind frische Zutaten, die ihr euch im Vorhinein am besten selber besorgt. Lasst sie euch (wenn möglich) nicht mitbringen, sondern geht selber in die Läden oder auf den Wochenmarkt und prüft eure Zutaten gut. Nur aus den besten Zutaten kann auch eine wunderbare Mahlzeit entstehen! 
Wir sind zuversichtlich, dass eure Eltern sich freuen werden, wenn ihr ihnen erzählt, dass ihr heute einmal das Kochen für sie übernehmen werdet. 
Und wenn es dann auch noch so köstlich schmeckt, wie in diesem ersten Gericht, das wir euch heute vorstellen wollen, dann werden sie begeistert sein und euch sicher darin unterstützen, weiter zu lernen, wie man frisch kochen und backen kann! Vielleicht möchten sie am Ende ja auch selber hier mitmachen und sind froh, die Tüten nun endlich los zu sein?!

Das erste Gericht mussten Spaghetti mit einer köstlichen Sauce sein. Das war uns klar. Auf einem Spaziergang durch die herbstlichen Felder am Dorfrand von Hoffenheim hatten wir einen Walnussbaum gefunden und haben viele schöne Walnüsse sammeln können. So mussten wir die Nüsse nicht einmal mehr einkaufen gehen. Sie waren einfach da. Auf dem Boden. Oder purzelten fröhlich vom Baum. Vielleicht findet ihr ja auch so einen Baum?
Dazu stellten wir uns aromatische, kleine Tomaten vor. Dazu sind am besten Bio-Kirschtomaten geeignet. Ihr bekommt sie im Supermarkt oder auch auf dem Wochenmarkt. 
Das Gewürz Salbei ist das schwierigste – das ist mir klar. Ich weiß nicht, ob ihr auf eurem Markt Salbei bekommt. Fragt danach! Wenn ihr ihn nirgendwo bekommen könnt, ist es hilfreich, fürs nächste Jahr einen Kräutergarten zu planen. Dafür baucht man nur eine Fensterbank und ein paar Töpfe und einen Gang zur Gärtnerei und schon hat man immer frische Kräuter zur Hand. 
Unser eigener Gartensalbei ist ungespritzt und wächst sehr üppig an einer uralten Salbeipflanze. Wenn ihr gar keine Möglichkeit habt, an frischen Salbei zu kommen, könnt ihr getrockneten aus dem Laden verwenden oder euch an uns wenden.

Spaghetti mit Salbeibutter, Kirschtomaten und Walnüssen

Zutaten (für vier Portionen):
400 g Spaghetti
Salz
etwas Öl fürs Kochwasser
100 g Walnusskerne
4 Stiele Salbei (zur Not auch getrockneter Salbei – dann etwa 2 gehäufte Teelöffel voll)
300 g Kirschtomaten
100 g Butter
Pfeffer
3-4 EL Limettensaft von etwa 2 bis 3 Limetten (ersatzweise Zitronensaft von einer Zitrone)
50 g Parmesankäse

Zubereitung:

Zuerst müsst ihr alle Zutaten abgewogen bereit stellen! Das nennt man Mise en Place – das ist französisch und bedeutet Auf-den-rechten-Platz-Stellen. Die Mise en Place ist wichtig, damit ihr während des Kochens nicht in Stress geratet. Wenn alles schon da steht, wird euch die Zubereitung sogar richtig Spaß machen!
Die Walnüsse könnt ihr (nach dem Knacken und Schälen) schon mal grob hacken, die Kirschtomaten werden gewaschen und halbiert und der Parmesan wird gerieben. Die Limette könnt ihr schon aufschneiden und auspressen. Den Salbei wascht ihr unter fließendem, kalten Wasser und schüttelt ihn trocken. Dann zupft ihr die Blättchen ab und legt sie auf einem Tellerchen bereit. Vergesst auch nicht, die nötigen Werkzeuge schon mal rauszulegen: Esslöffel, Teelöffel, Tomatenmesser, Kochtopf, Sieb, Reibe usw.
Für die Spaghetti bringt ihr 4 Liter Wasser in einem großen Topf zum Kochen. Wir fügen immer 1 Teelöffel Salz pro Liter Wasser hinzu, damit die Nudeln nachher schön würzig schmecken. Aber erst, wenn das Wasser schon kocht! Achtung! Salz ist ein Katalysator und bringt das Wasser noch mehr zum Kochen – deswegen stellen wir die Hitze vor der Salzzugabe ein wenig runter und können sie danach wieder hochdrehen.
Ein Schuss Oliven- oder Sonnenblumenöl darf auch noch mit ins Kochwasser. Was ein Schuss ist? Naja, so etwa ein Esslöffel. 
Jetzt kocht ihr die Nudeln nach der Packungsanweisung gar – meist brauchen sie ca. 8 Minuten. Ihr könnt sie zwischendurch probieren. Wenn sie noch etwas Biss haben, sind sie ‘al dente’ gekocht und ihr könnt sie in ein Sieb abgießen. Nun müsst ihr sie noch abschrecken: Die Italiener schrecken Nudeln immer mit lauwarmem Wasser ab, also machen wir das auch so: Einfach eine Runde lauwarmes Wasser aus dem Hahn über die Spaghetti laufen lassen. 
Jetzt dürfen sie abtropfen und dann stellen wir sie in dem Sieb wieder in den noch warmen Topf. So bleiben sie warm, während wir uns an die Zubereitung der leckeren Sauce machen.
Dafür brauchen wir jetzt eine heiße Pfanne, in die wir die gehackten Nüsse ohne Fettzugabe hinein geben und ungefähr vier Minuten mit ein bisschen Wenden anrösten. Lasst die Pfanne nicht zu heiß werden, sonst brennen die Nüsse an und schmecken bitter. Mittlere Hitze reicht aus.
Jetzt kommt die Butter hinzu – wunderbar, wie sie jetzt über den Nüssen schmilzt. Dazu kommen die halbierten Tomaten und die Salbeiblättchen. Alles kurz zusammen braten lassen.
Nun dürft ihr alles mit Salz, Pfeffer und dem Limettensaft würzen. Ihr dürft probieren, ob es euch schon gut schmeckt, oder ob noch etwas Würze an die Sauce muss. Würzt anfangs lieber zurückhaltend – nachwürzen könnt ihr bei Tisch dann immer noch!
Anschliessend könnt ihr die Spaghetti in die Pfanne geben und einmal durch die Sauce schwenken – also einmal umeinander rühren.
Nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken. Hmmmmm, schmeckt ja wunderbar!
Auf den Tellern verteilen und den geriebenen Parmesan darüber geben (wir hatten nur Emmentaler vorrätig – das schmeckt auch sehr gut).
Genießt eurer Mittagessen! Lasst es euch köstlich schmecken!!!

Viele ermunternde Grüße aus der Teenieküche, 
Yushka, Johannes, Sophie und Clara

Inspiration: lecker.de

6 Comments

    • SUGARPRINCESS

      LOL.

      Reply
  1. Anikó

    Ich hoffe sehr, dass viele Teenies oder Teenie-Eltern Eure Reihe lesen. Und bin gespannt, was da noch alles an Rezepten kommt 🙂 Ich hatte auch eine Phase, wo ich mich viel von Tüten ernährte, aber irgendwann kam zum Glück die Abkehr *g* Die Spaghetti sehen so gut aus, dass ich sie bald mal nachkochen werde 🙂

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Das hoffe ich auch. Wird sich aber noch zeigen, ob die Reihe wirklich gelesen wird.
      Und dann auch noch nachgekocht! Schön wäre es ja.
      Die ersten Reaktionen der Schulkameradinnen schienen immerhin positiv zu sein. 🙂

      Reply
  2. Anonym

    Das finde ich so eine Super-Idee!

    Vor ein paar Tagen wurde hier http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/589433/Fuer-dumm-verkocht auf dem SZ-Ableger http://www.jetzt.de das Genre "Studierendenkochbücher" kritisiert, weil es den Studierenden unterstelle, immer alles möglichst billig und schnell kochen zu wollen, wirkliche Vermittlung von Koch-Grundwissen allerdings schuldig zu bleiben. Als wahre Zielgruppe solcher Bücher wurden Studierendeneltern enttarnt, die wollen, das der Nachwuchs "was Vernünftiges" isst…
    Warum nicht früher anfangen und die Kinder und Teenies mit- und dann selbstkochen lassen, haben wir uns in der anschließenden Diskussion gefragt.

    Und hier ist schon die Antwort! 🙂 Danke!
    Sina

    Reply
    • SUGARPRINCESS

      Danke für den interessanten Link, liebe Sina. Hab mir gleich alles durchgelesen. Wir haben inzwischen schon weitere Gerichte erprobt – eins davon hab ich sogar mit meinen beiden Jüngsten zubereitet. Bei uns ist das allerdings nichts Ungewöhnliches – ich habe meine Kinder immer schon mitmachen lassen. Es macht mir Spaß, sie so voller Eifer zu sehen – und so voller Stolz, wenn sie dann das Ergebnis sehen und aufessen dürfen…
      Liebe Grüße,
      Yushka

      Reply

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